21. Oktober
Die Oblaten gehen nach Ceylon (1847)
Der Bischof Horatius Bettachini, der Koadjutor des Apostolischen Vikars auf Ceylon, kam im Jahr 1845 nach Europa, um neue Mitarbeiter für die ins Stocken geratene Mission von Ceylon zu gewinnen.
Auf die Anfrage Bettachinis antwortete Bischof von Mazenod begeistert. Er sagte die Unterstützung der Oblaten zu, sich im Vikariat Jaffna, im heißen Norden und Westen Ceylons, unter Bischof Mgr. Bettachini an der Mission zu beteiligen.
Am 27.11.1847 trafen die ersten Oblaten auf Ceylon ein. Anführer der Oblaten war P. Semeria. Er wurde begleitet von P. Ciamin, P. Keating und von Fr. de Stefani.
Die Oblaten hatten von Anfang an mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie fanden vieles nicht so vor, wie sie gedacht hatten.
Zunächst hofften die Oblaten in der Provinz von Kandy relativ unabhängig von Bischof Bettachini wirken zu können. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da die Provinz Kandy dem im Süden gelegenen Vikariat Colombo unterstellt wurde.
Eine weitere Schwierigkeit war, dass von den wenigen Priestern des Vikariates Jaffna, die sechs Goanesen sich bald ins Vikariat Colombo absetzten. Die verbleibenden aus Europa kommenden Priester brachten den Oblaten ein großes Misstrauen entgegen. Sie wollten den Einfluss der Oblaten einschränken und sie aus Jaffna entfernen.
P. Semeria konnte seine Pläne und Vorstellungen von apostolischer Arbeit nicht umsetzen, denn Bischof Bettachini behandelte die Oblaten wie Weltpriester. Er verstreute sie in weit auseinander liegende Missionen und versetzte sie häufig. So wurde nicht nur ein Kommunitätsleben, sondern auch eine intensive Seelsorgearbeit verhindert.
Die Oblaten waren nach Ceylon gekommen mit der Vorstellung Heiden zu missionieren. Die Hauptaufgabe der Oblaten war jedoch nicht die Heidenbekehrung, sondern die Erneuerung einer alten aber verkümmerten Christenheit.
Erschwerend für die Arbeit der Missionare waren auch die großen kulturellen Unterschiede zwischen Ceylon und Europa, sowie die Befindlichkeiten, das Temperament und die Traditionen der Einheimischen.
Bischof Von Mazenod war über den schleppenden Fortgang der Mission in Ceylon nicht erfreut. Er strengte bei der Propaganda Fide an, P. Semeria zum Koadjutor von Jaffna ernennen zu lassen, um den Oblaten so mehr Unabhängigkeit zu verschaffen. Dies wurde 1856 verwirklicht.
1857 wurde P. Semeria schließlich zum Vikar von Jaffna ernannt. Nun konnte er endlich seine Vorstellungen durchsetzen und eine fruchtbare Missionsarbeit beginnen.
Quellen:
Eugen von Mazenod, Briefe an Korrespondenten in Ceylon und Afrika, Band 4, Vorwort S. 6-13.
Philipp Scharsch OMI, Geschichte der Kongregation OMI, Bd. 1, S. 325-329.
Oktober
01. Oktober
03. Oktober
04. Oktober
15. Oktober
16. Oktober
18. Oktober
21. Oktober
24. Oktober
26. Oktober
27. Oktober
29. Oktober
30. Oktober
21. Oktober
Zweites Generalkapitel in Aix (1821)
Das Generalkapitel im Jahr 1821 stellte einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Kongregation dar. Das Gelübde der Armut wurde in die Satzungen und Regeln aufgenommen.Im Jahr 1818 legten fünf Patres und drei Scholastiker die Ewigen Gelübde der Keuschheit, der Beharrlichkeit und des Gehorsams ab. Zu einem vollständigen Leben nach den evangelischen Räten fehlte allerdings noch das Gelübde der Armut. Die Patres wagten noch nicht diesen Schritt zu tun. Sie zögerten nicht wegen der Furcht vor Widerständen, sondern weil sie sich nicht sicher waren, wie die Armut begriffen werden sollte. Die Kongregation war nicht anerkannt. Deswegen war es vom Staat her nicht erlaubt, einen Gemeinschaftsbesitz zu haben und auf das Eigentum ganz zu verzichten. Die Patres hatten natürlich auch ihr eigenes Geld, was das nächste Problem darstellte.Mittlerweile lebten die Oblaten schon im Geist der Armut, der in den Regeln bereits ausdrücklich empfohlen wurde. Mit der Zeit gelang es, einen Weg zu finden, um das Armutsgelübde aufnehmen zu können. Dieser Weg ermöglichte, das Eigentumsrecht zu behalten und das Verfügungsrecht über geldwerte Dinge zu übertragen. Somit konnte das Armutsgelübde als Vorschlag dem Generalkapitel im Jahr 1821 vorgelegt werden. Das Generalkapitel wurde mit der Messe zum Hl. Geist eröffnet. Es nahmen elf Oblaten teil. Das Gelübde der Armut wurde einmütig angenommen. Ein neuer Generalrat wurde gewählt. Es wurde eine Brüderregel eingeführt, die die Absicht des Stifters, nach Brüdern in der Kongregation eröffnete. Damit fing eine neue Epoche der Kongregation an, die dann den Weg bis zur päpstlichen Bestätigung der Kongregation ermöglichte.
Quellen:
Scharsch, Simon, Geschichte der Kongregation OMI Band I, 53-54.Historical dictionary of the Missionary Oblates of Mary Immaculate, General chapters during our founder's lifetime, 320-321.
21. Oktober
Erzbischof Hermann Josef Meysing (1886-1963)
Geboren am 6. September 1886 zu Birkungen, Eichsfeld, besuchte er die höheren Schulen der Oblaten, trat am 14. August 1905 ins Noviziat der Oblaten in St. Gerlach ein und legte am 15. August 1907 in Hünfeld die Ewigen Gelübde ab. Am 9. Juli 1911 wurde er in der Hünfelder Klosterkirche zum Priester geweiht. 1912 wurde er als Missionar nach Windhuk, in der damaligen Präfektur Niederzimbebasien, in der deutschen Kolonie Südwestafrika, gesandt. Dort arbeitete er von 1912 bis 1924 als Eingeborenenmissionar in der Herero-Gemeinde St. Bonifaz.
Am 5. November 1924 wurde er zum ersten Apostolischen Administrator in Kimberley, Südafrika, berufen, nachdem das Gebiet 10 Jahre lang von Bischof Karl Cox OMI von Johannesburg aus mitverwaltet worden war. Das Vikariat hatte einen Umfang von fast 300.000 Quadratkilometern. Damals zählte Kimberley 3500 weiße Katholiken, 1600 schwarze Katholiken und rund 100 katholische Mischlinge. Im ganzen Gebiet waren nur 10 bis 12 Priester als Missionare tätig. Es gab vier Pfarreien für Weiße und nur eine einzige Eingeborenenmission in Taungs. Die deutsche Ordensprovinz der Oblaten übernahm 1924 offiziell das Vikariat als ihr Missionsgebiet. In den nächsten Jahren wuchs die Zahl der Missionare auf bis zu 20 Priester und fast ebenso viele Brüder.
Am 19. März 1930 wurde Pater Meysing in der St. Marienkathedrale zu Kimberley vom Apostolischen Delegat B.J. Gijlswijk O.P. zum Bischof von Kimberley geweiht. Bischof Meysing war der Begründer des dortigen katholischen Schulwesens, errichtete eine Landwirtschaftsschule in Khale und eine Handwerksschule in Taungs, ließ das St. Konradskrankenhaus in Taungs bauen und versah alle Missionsstationen mit Armenapotheken.
Bei der Errichtung der kirchlichen Hierarchie in Südafrika am 11. Januar 1951 wurde er zum ersten Erzbischof und Metropolitan von Bloemfontein mit Sitz in Bloemfontein ernannt. Das Vikariat Kimberley wurde in die Erzdiözese Bloemfontein im Oranjefreistaat und in die Diözese Kimberley geteilt. Er verwaltete bis zum Sommer 1953 als Administrator auch die Diözese Kimberley, die dann Bischof Bokenfohr übernahm. Die 20 Bischöfe Südafrikas wählten ihn 1951 zum ersten Vorsitzenden ihrer Bischofskonferenz. 1953 gab es in Bloemfontein und Kimberley 43.000 Katholiken. Aus der Eingeborenenmission waren 15 Hauptstationen mit 91 Außenposten geworden. In 65 Schulen wurden rund 10.000 Schüler unterrichtet.
Im Sommer 1953 ließ sich Erzbischof Meysing aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt entbinden und wurde zum päpstlichen Thronassistenten und Titularerzbischof von Darco ernannt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf der Farm der Franziskanerinnen von Siessen in Assisi im Oranjefreistaat und auf der Mission Maseru in der Pflege der Schwestern. Am 16. August 1963 wurde der schwerkranke Erzbischof ins Missionshospital zu Douglas am Vaal gebracht. Er verstarb dort am 21. Oktober 1963 im Alter von 77 Jahren. Erzbischof Hermann Josef Meysing wurde in der Herz-Jesu-Kathedrale von Bloemfontein beigesetzt.
Quellen:
N. Kowalsky, Silbernes Bischofsjubiläum = Weinberg 56 (1955) 100/1.
F. Hagel, Zum Erntedank bei Gott = Weinberg 65 (1964) 8/10.
J. Krasenbrink, Und sie gingen in seinen Weinberg. 100 Jahre deutsche Ordensprovinz der OMI (Mainz 1995) 92/4.