4. Oktober
P. Nicolas Laverlochère OMI (1811-1884)
Am 4. Dezember 1811 wurde Nicolas Laverlochère im französischen St. Georges D’Espéranche geboren. Er trat bei den Oblaten mit dem Ziel ein, Bruder zu werden. So arbeitete er in den ersten Monaten nach seinen Ersten Gelübden (Datum ?) als Sakristan in Aix, bevor er den Stifter bat, Theologie zu studieren. Denn er spürte im Laufe der Zeit, dass er zum Priestertum berufen war. Im Alter von 27 Jahren begann er sein Studium unter Leitung eines Priesters in einem Vorort von Marseille. Zwei Jahre später begann er erneut das Noviziat – dieses Mal als Scholastiker. Nachdem er zum Diakon geweiht wurde, schickte ihn der Stifter im Herbst 1843 in die Mission nach Kanada.
Mit P. Allard und Br. Brunet erreichte er als zweites Missionsteam der Oblaten Montreal. In der kleinen Kirche von Acadia wurde er am 5. Mai 1844 zum Priester geweiht. Schon kurze Zeit später begann er seine erste apostolische Reise mit P. Moreau, bei der sie vier Monate lang am Lake Abitibi wirkten. In den nächsten sieben Jahren missionierte er um den James Bay herum und führte mehrere hundert Kinder und Erwachsene zum katholischen Glauben.
Auf Wunsch Bischof von Mazenods kehrte er 1850 nach Frankreich zurück. P. Laverlochère unterbrach seine Predigtreise, um den Menschen in seiner Heimat von seiner Arbeit bei den Eingeborenen Kanadas und deren Aufnahme des christlichen Glaubens zu berichten. Sein geistliches Wort bewegte die ganze Diözese. Louis Veuilot soll gesagt haben: „Kein Missionar hat mich so beeindruckt wie P. Laverlochère.“
Im Sommer 1851 kehrte er wieder an den James Bay zurück. Es war sein sehnlicher Wunsch, bei den Eingeborenen zu leben und ihnen das Evangelium zu verkünden. Doch bei einer Reise nach Montreal ereilte den 39Jährigen ein schreckliches Unglück: Erschöpft rollte er sich eines Nachts in seine Wolldecke, ohne ausreichend auf den feuchten Untergrund zu achten. Am nächsten Morgen fanden ihn seine Mitbrüder gelähmt in seinem Zelt. Um ihn aus dem Wald in das 600 Meilen entfernte Montreal zu transportieren, packten ihn seine Begleiter in ein Kanu und trugen ihn, bis sie einige Wochen später Montreal erreichten. Die starke Seele von Nicolas Laverlochère lag nun in einem gebrochenen Körper. Eine Heilung war nicht mehr möglich. Mit großer Energie und Kraftaufwand feierte er bis zu seinem Tod täglich die Hl. Messe, hörte Beichte und brachte den Ärmsten der Stadt aufrichtende Worte. 33 Jahre ertrug er sein Leiden still und mit Größe. Am 4. Oktober starb der heiligmäßige Oblate im Alter von 73 Jahren in Temiscamingue.
Sein Eifer für die Indianer Nordamerikas brachte ihm bei den Eingeborenen den Namen „Mino-Tagossite“ (Jener, den wir so gern hören). Mit seiner Liebe verkündete er die Liebe Gottes.
Quellen:
Dorval, André, Mai 2008.