3. Oktober
P. General Louis Soullier OMI (1826-1897)
Louis Soullier wurde am 26. März 1826 in Maymac in der Diozöse Tulle geboren. Louis war Seminarist in Tulle. Er interessierte sich für die Oblaten, nachdem Pater Léonard Baveux aus Kanada das Seminar 1848 besucht hatte. Daraufhin verließ Louis das Seminar und beendete sein Studium im Marseille. Er wurde am 25. Mai 1850 von Bischof de Mazenod zum Priester geweiht. Er begann als Volksmissionar in Nancy und wurde später Superior der Häuser Limorges und Nancy. Im Jahr 1861 wurde er Vizeprovinzal der französischen Nordprovinz und Prodirektor der Hl. Familie von Bordeaux. Auf dem Kapitel 1867 in Autun wurde er zum ersten Generalassistenten gewählt.
Am 26. Oktober 1892 starb P. General Josef Fabre. Unmittelbar nach dem Begräbnis versammelten sich die vier Generalassistenten, um einen Generalvikar zu wählen. P. Soullier wurde einstimmig zum Generalvikar gewählt. Er berief das Generalkapitel am 11. Mai in Paris ein.
Auf dem Generalkapitel wurde nach einer kurzen Ansprache von P. Soullier der neue Generalobere gewählt. Im ersten Wahlgang wurde P. Soullier im Alter von 67 Jahren mit absoluter Mehrheit gewählt.
Schon 1877 hatte P. General Fabre alle Bemühungen seitens des Klerus und der Regierung ihn auf einen bischöflichen Stuhl zu erheben abgelehnt, weil er zu wichtig für die Kongregation war. P. Soullier besaß eine Kenntnis der Kongregation, ihrer Werke und Mitglieder wie kein anderer. Durch viele Visitationen kannte er fast alle Niederlassungen der Oblaten.
Am ersten April 1894 erließ P. Soullier an alle Provinziale ein Rundschreiben „über die Bildung unserer jungen Missionare“ in welchem er einen neuen Plan zur Spezialausbildung der angehenden Missionare vorlegte. Die gute und gewissenhafte Ausbildung der jungen Missionare lag ihm sehr am Herzen. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war die Errichtung der deutschen Ordensprovinz am 3. Mai 1895 in der Diözese Fulda.
Seine Kräfte wurden von Krankheit fast völlig verzehrt. Aber P. Soullier raffte sich noch einmal auf nach Marseille zu reisen, wo am 4. Mai 1887 die Erhebung, Identifizierung und Übertragung der Überreste des Stifters in die neue Kathedrale von Marseille stattfand. Auf dem Heimweg besuchte der Todkranke General noch die Häuser der Südprovinz und wollte anschließend nach Hünfeld reisen, um dort am 15. August die offizielle Errichtung des Hauses vorzunehmen. Durch seinen schlechten Gesundheitszustand konnte er diese Reise nicht mehr antreten. Am 3. Oktober 1897 starb P. Soullier, nach nur einer viereinhalb Jahre andauernden Amtszeit als Generaloberer der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria.
Quellen:
A History of the Missionary Oblates of Mary Immaculate, S. 187.
Philip Scharsch OMI, Geschichte der Kongregation OMI, Bd. 2. S 643-657.
Maria Imaculata, Marien- und Missionszeitschrift Bd. 5 S 33-36.