30. November
Erzbischof Augustin Dontenwill OMI (1857-1931)
Augustin Dontenwill wurde am 4. Juni 1857 im elsässischen Bischweiler geboren. Mit 14 Jahren wanderte er auf Einladung seines Onkels nach Amerika aus. Dieser hatte in Buffalo die Oblaten kennengelernt und sandte deshalb den jungen Augustin an die Schule der Oblaten in Ottawa. Schon als Schüler war er für seine heitere und liebenswürdige Art bekannt und geschätzt. 1878 trat er in das Noviziat der Oblaten in Lachine bei Montreal ein. Nach seinem Noviziatsjahr kehrte er wieder zum Studium nach Ottawa zurück. Dort zeigte er so außergewöhnliche Leistungen, dass er nach seiner Priesterweihe 1885 im Alter von nur 28 Jahren zum Professor an der Ordenshochschule ernannt wurde. Fünf Jahre blieb Pater Dontenwill in Ottawa, bevor er als Leiter des neu gegründeten Priesterseminars nach New-Westminster berufen wurde. Ein wenig später wurde er zum Koadjutor des Bischofs Durieu ernannt, dem er 1899 auf den Bischofsstuhl von New-Westminster nachfolgte. Als 1908 die kirchliche Hierarchie in Britisch-Kolumbien neu geordnet wurde, ernannte der Papst Bischof Dontenwill zum Metropolitanbischof mit Sitz in Vancouver. Doch noch bevor er von seinem Bischofsstuhl Besitz ergreifen konnte, wählte ihn das Generalkapitel nur fünf Tage nach seiner Ernennung zum Erzbischof zum Nachfolger des verstorbenen Generaloberen Lavillardiere. Erzbischof Dontenwill war ein arbeitsamer Generaloberer. Er unternahm zahlreiche Visitationsreisen in alle Provinzen und Missionsgebieten. 1926 konnte Erzbischof Dontenwill die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Kongregation leiten. Unter seiner Führung erlebte die Kongregation einen großen Aufschwung und wuchs an Zahl und Ausbreitung. Die Zahl der Mitglieder stieg von etwa 1900 im Jahr 1907 auf etwa 3500 in seinem Todesjahr, die Zahl der Provinzen und Vikariate von 16 auf 29. Bischof Dontenwill förderte vor allem auch die elsass-lothringische Provinz. 23 Jahre leitete er die Geschicke der Kongregation, ehe er am 30. November 1931 im Alter von 74 Jahren an einem schweren Krebsleiden starb.
Quellen:
Nachruf, in: Immakulata. Illustrierte Marien- und Missionszeitschrift, 12. Jahrgang (1932), S.33ff.
Dr. Thomas Klosterkamp, Katholische Volksmission in Deutschland, S. 71.