2. März
P. Franz Jäger OMI (1875 - 1905)
Pater Franz Jäger OMI wurde am 20. März 1875 in Kefferhausen/Eichsfeld als Sohn des Kleinbauern Nikolaus und Katharina Jäger geboren. Am 14. Mai 1889 folgte Franz seinem älteren Bruder Cyriakus ins Missionskolleg der Oblaten M.I. nach St. Karl in Valkenburg/Holland. Franz Jäger trat nach den Gymnasialstudien ins Noviziat der Missionare OMI in St. Gerlach ein und wurde am 14. August 1894 einkleidet. Am 15. August 1895 legte er dort die zeitlichen Gelübde ab. Er wurde zum Studium nach Hünfeld versetzt.
Als Fr. Jäger mit seinen Kursgenossen am 22. August 1895 in Hünfeld ankam, war das St. Bonifatiuskloster noch im Bau. Die Studenten wurden provisorisch im Hünfelder Rathaus untergebracht. Neben dem Studium halfen die jungen Männer auf der Klosterbaustelle mit. Am 15. August 1896 legte Fr. Jäger seine ewige Profess ab. Am 9. Juli 1899 empfing er die Diakonenweihe und am 24. Mai 1900 wurde er durch Bischof Adalbert Enders von Fulda zum Priester geweiht.
P. Jäger erhielt seine Bestimmung für die Oblatenmission im Apostolischen Vikariat von Windhoek und wurde am 25.September.1900 zusammen mit P. Alois Ziegenfuß OMI (1872-1948) und zwei Oblatenbrüdern dorthin entsandt. Am 9. November erreichten sie das Ziel der Reise: Windhoek.
Mit Beginn des Jahres 1901 wurde P. Jäger zum Rektor der Missionsstation in Klein-Windhoek ernannt, wo er die Missionsschule leitete. Doch schon Mitte 1902 wurde P. Jäger zusammen mit
P. Josef Filliung OMI (1868-1938), P. Gerhard Weiler OMI (1874-1914) und Br. Jakob Kipper OMI (1864-1930) nach Kaukurus (200 km östlich von Windhoek) gesandt, wo P. Franz Watterott OMI (1874-1948) und Br. Josef Kleist OMI (1876-1951) die Missionsstation St. Josef gründeten. P. Jäger übernahm zunächst kommissarisch die Leitung der Ordensniederlassung und hielt den Schulunterricht für die Kinder der Betschuanen und Hottentotten. Im Frühjahr 1903 wurde die Mission von Kaukurus nach Epukiro verlegt, und P. Jäger wurde zum Rektor der inzwischen gegründeten Mission von Aminuis ernannt. Zusammen mit P. Alois Lauer OMI (1877-1909) bekamen sie die Aufgabe, die Mission zu fördern, so widmete sich diese Mission von Anfang an der Bekehrung der Betschuanen.
Am 12. Dezember 1903 begann der Aufstand der Herero im deutsch-südwestafrikanischen Schutzgebiet, der die benachbarten Hottentotten- und Aminuisstämme in diesen Streit hineinzog. Aufgrund der Auseinandersetzung zwischen den Stämmen errichtete man um Aminuis eine Reservat für die diesem Bezirk vereinzelt lebenden Betschuanen. Am 28. Februar 1905 unternahm P. Jäger in Begleitung von 6 Betschuanen seiner Mission eine Reise nach Ukui. Als sie sich am 1. März 1905 Rietfontein näherten, wurde zum ersten Mal von Hottentotten auf P. Jäger und seine Begleiter geschossen. P. Jäger setzte dann seine Reise zunächst in Richtung Mokokuan fort. Bei einer Rast am Nachmittag des 2. März 1905 tauchten plötzlich etwa 20 Witbooi-Hottentotten auf. Der Anführer der Hottentotten gab den Befehl zu schießen und gab selbst den ersten Schoß ab. P. Jäger wurde durch 5 Schüsse getötet. Den Begleitern des Paters gelang die Flucht und sie brachten zwei Tage später die Nachricht vom Tode P. Jägers zu P. Lauer nach Aminuis. Am 7. März 1905 wurde P. Jäger in Aminuis beerdigt.
Quellen:
P. Thomas Klosterkamp OMI: Pater Franz Jäger OMI, in: Oblate Historical Dictionary.