20. Juni
Br. Alexis Reynard OMI (1828 – 1875)
Alexis Reynard wurde am 28. September 1828 in Castillon / Frankreich geboren. Am Tag seiner ersten hl. Kommunion sagte er zu seiner Mutter: "Mutter, ich möchte ein Mönch werden und sterben wie ein Märtyrer, sowie Johannes der Täufer, der Patron unserer Pfarrei." Sein ganzes Leben bezeugte er seine Bereitwilligkeit, in seinem eigenen Leben das Beispiel des Johannes des Täufers wiederzugeben. Er sagte häufig: "Ich bin nicht dazu geschaffen, um auf dem Land zu arbeiten, aber für Seelen zu arbeiten.“ Er widmete sich dem Gebet, der Buße, der Abtötung seiner Leidenschaften und dem Bemühen, Johannes den Täufer immer mehr nachzuahmen. Er legte sich zum Schlafen auf den nackten Boden eines Stalls, nur mit ein Schaffell bedeckt. Am 23. Januar 1850 trat er in das Noviziat der Oblaten in Notre-Dame de lÓsier ein.
Als Alexis in das Noviziat ging, wollte er studieren und Priester werden, aber er kannte seine Fähigkeiten nicht richtig. Nachdem ihm das bewusst geworden war, war er frei, nach Hause zurückzugehen oder als Bruder Novize zu bleiben. Durch Ängstlichkeit wagte er nicht darauf zu beharren zu studieren und fing sein Noviziat an, um Bruder zu werden. Er hoffte aber immer noch, eines Tages Priester zu werden. Am Ende seines Noviziates, am 25. Januar 1851, sprach er seine ersten Gelübde und kaum ein Jahr später, am 9. Mai 1852, seine Ewigen, bevor er nach Kanada aufbrach. Er war 10 Jahre auf der Missionsstation Fort Chipewyan am Nativity, sieben Jahre auf der Missionsstation Providence und vier Jahre in Notre-Dame des Victories am Lac la Biche, bevor er wieder nach Chipewyan zurückging. Bruder Alexis war großzügig und froh bei der Arbeit, die zu dieser Zeit für einen Bruder üblich war: Koch, Gärtner, Handwerker, Bootbauer, Hundehändler, Fischer und Jäger für den Proviant, etc... Er war ein unentbehrlicher Mann und wo es an Ausbildung bei ihm mangelte, glich er es durch Bemühung aus. Er widmete sein Leben Gott und die Rettung der Seelen.
Als er schließlich das Verlangen aufgab Priester zu werden, wurde er mit Gottes Gnade erfüllt. Alle die mit ihm lebten und es sahen, die Schwestern, die Brüder, die Priester und die Bischöfe, bewunderten ihn sehr. Bischof Vital Grandin schrieb von ihm 1861: "Er ist ein wahrer Engel des Friedens, der Sanftheit und der Reinheit."
Als Bruder Alexis erfuhr, dass Bischof Faraud von Europa mit neuen Missionaren zurück kam und nach Lac la Biche ging, wünschte er seinen Bischof zu sehen und sich zur Verfügung zu stellen, komme was will. Er nahm einen Wagen und verließ mit einem Irokesen und einem Waisenkind begeistert Fort Chipewyan. Für den 20 tägigen Marsch nahmen sie nur Proviant für 3 Tage mit, weil sie hofften unterwegs Wild zu schießen. Als der Wagen von Bruder Reynard in Notre-Dame des Victories am Lac la Biche ohne ihn ankam, schickte man Bruder Lambert mit einigen Bediensteten und Proviant auf die Suche. Sie fanden ein paar persönliche Sachen an der Mündung des Des Maison Fluss in den Lac la Biche. Schließlich fanden sie Menschenknochen und eine Feuerstelle. Bruder Alexis wurde von dem Irokesen erschossen und gegessen. Man brachte die Überreste von Bruder Alexis nach Notre-Dame des Victories und begrub ihn dort. Als Todestag wird der 20. Juni 1875 angenommen.
Bischof Grandin schrieb in sein Tagebuch: "Ich denke, dass Bruder Alexis den Tod von Johannes der Täufer starb: ein Märtyrer der Keuschheit. Ich behalte seine Kleidung und Axt als Relique."
Quellen:
Oblate Heritage 11
A History of OMI, Band 1, S. 250