18. Juli
Br. Joseph Kerkeve OMI (1869-1964)
Joseph Kerkeve wurde 1869 in Morbihan im Westen der Bretagne als fünftes von elf Kindern geboren. Vom französischen Militär wegen seiner Körpergröße von nur 1,52 Meter abgelehnt, begann er 1893 mit 24 Jahren sein Noviziat in Lachine. Nach seinen ewigen Gelübden erhielt er die Obedienz nach Kanada in das Vikariat Grouard. Hier hatte er die unterschiedlichsten Aufgaben und Lebenslagen zu meistern: er war tätig in der Landwirtschaft, als Jäger und Baumeister. Oft musste er dabei die schwere Bürde der Einsamkeit tragen. Bei all diesen schweren Aufgaben kam ihm seine außergewöhnliche physische und moralische Stärke zugute. Er war zudem ein Mann von großem Einfallsreichtum und konnte so manchen Mangel an geeignetem Werkzeug kompensieren. Seine seelische Kraft bezog er aus Betrachtung und Gebet, vor allem aus dem Rosenkranzgebet. Bruder Kerkeve übte stets Demut und Nächstenliebe und war ein Mann von hoher Opferbereitschaft. In besonderer Weise verehrte er die Gottesmutter. Oft hatte er aber auch einen Kampf um seine Berufung zu bestehen und manches Mal wurde er versucht, die Gemeinschaft der Oblaten zu verlassen.
1944 konnte Bruder Kerkeve sein goldenes Ordensjubiläum feiern. Die zweitägigen Feierlichkeiten in Wabaska waren für ihn ein Höhepunkt seines Lebens.
Fünf Jahre später erkrankte er an Tuberkulose. Krankenhausaufenthalte in Edmonton, McLennan und Whitelaw brachten keine Besserung. Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte Bruder Kerkeve im Mont-Joli-Sanatorium in Quebec. Dort starb er am 18. Juli 1964.
Quellen:
Gaston J. Montmigny OMI: Oblate Heritage 10: Oblate brothers amid the Snow, Rom 1998.