6. Juli
Bischof Jacques Maria Joseph Jeancard (1799 – 1875)
Der am 2. Dezember 1799 in Cannes, Diözese Fréjus, geborene Jacques Jeancard trat im Oktober 1818 in das Priesterseminar in Aix ein. Drei Jahre später entschloss er sich in die Kongregation der Missionare der Provence einzutreten. Am 21. Dezember 1821 begann er das Noviziat in Notre-Dame du Laus, wo er am 20. Mai 1822 auch seine Gelübde (Oblationsnummer 12) ablegte. Schon im Oktober 1823 verliest er die Kongregation und trat in das Seminar der wiedererrichteten Diözese Fréjus ein. Am folgenden 23. Dezember empfing die Priesterweihe und wurde zum Vikar in Pourrières ernannt.
Er bereute bald, die Missionare der Provence verlassen zu haben und kehrte Oktober 1824 mit der Erlaubnis des Bischofs von Fréjus in die Kongregation zurück. Schon im November nimmt er zusammen mit den Patres Suzanne, Albini und Marcou an seiner ersten Mission in Allauch teil. Er war Mitglied des ersten Generalskapitels im Juli 1826, wo er seine Gelübde, dieses Mal als Oblate der Makellosen Jungfrau Maria, erneuert hat. In den folgenden Jahren arbeitete er in Marseille, in Notre-Dame du Laus (1828-1829) und schließlich in Aix (bis 1834). Als er den Sommer 1834 mit seiner Familie in Cannes verbrachte, bat er um den Dispens von den Gelübden. In der Sitzung am 23. Juli 1834 hat der Generalrat einstimmig beschlossen, ihm den geforderten Dispens zu gewähren.
Trotzdem hat kein Oblate mit Ausnahme von P. Tempier so eng mit dem Bischof von Mazenod zusammengearbeitet. Ab 1834 wurde Abbé Jeancard zum Seelsorger des Waisenhauses der Großen Barmherzigkeit ernannt; er war auch Gefängnisseelsorger. 1835 wurde er zum Ehrenkanoniker, 1836 zum Erzdiakon von Notre-Dame des Accoules, 1844 zum Generalvikar, 1858 zum Weihbischof von Bischof von Marseille ernannt.
Bischof Jeancard war kein „Funktionär“, noch könnte man ihn einen Apostel nennen; aber der Stifter kannte seine Fähigkeiten als Intellektueller, als Redner und als Schriftsteller gut. Er hielt z. B. die Grabrede für P. Suzanne (1829), für Bischof Fortuné von Mazenod (1840) und für Bischof Eugen von Mazenod (1861). Im Jahre 1870 begleitet er dem Bischof Guibert zum Vatikanischen Konzil.
Als der Bischof Guibert 1871 von der Erzdiözese Tour nach Paris versetzt wurde, lud er den Bischof Jeancard ein, ihm zu folgen, um ihm bei der Verwaltung der Diözese zu helfen. Bischof Jeancard antwortete mit Bereitwilligkeit auf diesen Ruf. Obwohl er nicht den Titel eines Weihbischofs hatte, hat er die Funktion drei Jahre lang erfüllt.
Im Juli 1874 ist er erkrankt und zog sich nach Cannes zurück, wo er am 6. Juli 1875 starb.
Quellen:
Dictionnaire Historique des Missionnaires Oblats de Marie Immaculèe. Vol. I. En France au temps du Fondateur, Rome 2004, S. 343-347.