5. Juli

Pater Joseph Boissel OMI (1909-1969)

Pater Joseph Boissel ist der letzte der sechs Märtyrer der Oblaten, die während des Bürgerkrieges in Laos ihr Leben verloren.
Joseph Boissel wurde 1909 in einem kleinen Dorf in der Bretagne geboren. Seine Priesterweihe erhielt er 1937 in La Brosse-Montceaux und erhielt bereits 1938 die Obedienz nach Laos, wo er im Oktober desselben Jahres eintraf. Dort war er zunächst im Missionsbezirk Xieng-Khouang tätig. Im März 1945 wurde er zusammen mit dem Apostolischen Präfekten der Mission, Bischof Mazoyer, von japanischen Truppen verhaftet und in Vinh arrestiert. Erst nach seiner Freilassung 1946 konnte er seine missionarische Tätigkeit in Xieng-Khouang fortführen. Unter anderem war er mehrere Jahre verantwortlich für die Ausbildung der Katechumenen.
Im Jahr 1957 wechselte er in die Mission nach Paksane, von wo aus er mehrere Dörfer in der Umgebung versorgte. Dies war nicht ungefährlich: immer wieder wurden Oblaten von Truppen der kommunistischen Bewegung in Laos getötet; der erste, Mario Borzaga, im Jahr 1960. Trotzdem entschied sich Pater Boissel am 5. Juli 1969 zu einer Fahrt nach Hat-I-Et. Mit zwei Oblatinnen (OMMI) brach er am späten Nachmittag auf. Auf dem Weg tauchten plötzlich drei bewaffnete Männer auf, die zunächst die Reifen ihres Fahrzeugs beschossen, dann P. Boissel töteten und schließlich noch mit einer Panzerfaust das Auto in Brand steckten. Die zwei Oblatinnen konnten sich schwerverletzt in den nahe gelegenen Wald retten. Wenige Stunden später traf das alarmierte Militär am Ort des Überfalls ein. Die zwei Oblatinnen konnten lebendig geborgen werden. Von P. Boissel fand man nur noch den bereits halb verkohlten Leichnam.

Quellen:
Pierre Chevroulet, Oblate Heritage 14: Oblates along the Mekong, Rom 1998.