26. Januar
Beginn der Oblaten im St. Nikolauskloster Jüchen (1905)
Nachdem im Jahre 1895 die Gründung des Klosters Hünfeld erfolgt war, und die von hier durchgeführten Volksmission auf den Widerstand der Reichsregierung stießen, war die Hoffnung der deutschen Oblaten, ein Haus für Volksmissionare zu gründen, enttäuscht worden. Man ging dazu über, die Volksmissionen von Holland aus durchzuführen. Hierbei ist besonders die Niederlassung in Arnheim zu nennen, welche 1900 gegründet wurde, und zu der auch P. Max Kassiepe, „Die mächtige Stimme“ gehörte.
Der Umstand, zu jeder Mission aus dem Ausland anreisen zu müssen, blieb jedoch ein Dorn im Auge. Es blieb das Ziel, eine Gründung auf deutschem Boden zu erreichen. Hierbei kam den Oblaten der Umstand zugute, dass seit der Säkularisation viele Klöster in Deutschland in den Händen weltlicher Eigentümer waren.
So auch das St. Nikolauskloster in Jüchen, welches seit 1802 profanisiert war und sich nun im Besitz des Fürsten Alfred von Salm-Reifferscheidt-Dyck befand. Er hatte das Kloster als erbe seines Vaters erhalten, der es für landwirtschaftliche Zwecke nutzen. Fürst Alfred sorgte zunächst dafür, dass in der ehemaligen Klosterkirche wieder wöchentlich die hl. Messe gefeiert wird, was vor allem von den Gläubigen aus den umliegenden Dörfern gut aufgenommen wurde.
Bald wurde klar, dass es nötig war, dass im Kloster entsprechendes klerikales Personal vorhanden war. Dies war auch wichtig für die Pflege der Ahnengräber der Fürstenfamilie, die sich bis heute unterhalb der Klosterkirche befinden. Die Verhandlungen mit verschiedenen Ordensgemeinschaften brachten jedoch keinen Erfolg.
Fürst Alfred kannte die Oblaten mindestens seit der Volksmission in Wevelinghoven 1901, und wusste auch von deren Absicht einer Klostergründung. Am 24.10.1904 kam P. Kassiepe nach Schloss Dyck, um die offiziellen Verhandlungen zu beginnen. Nachdem alle Anorderungen erfüllt waren, und sowohl der Provinzial, als auch der Generalobere einverstanden waren, gab der Fürst die verbindliche Zusage zur Klostergründung. Auch der Erzbischof Köln, Kardinal Anton Fischer, gab seine Erlaubnis, sodass am 28.01.1905 der Vertrag unterschrieben werden konnte.
Am 26. Januar 1905 richtete der Provinzial der deutschen Ordensprovinz, P. Ignaz Watterott die Bitte um Genehmigung einer Klostergründung an die Reichsregierung. Diese wurde am 26.5 erteilt.
Damit war St. Nikolaus zum ersten Mal seit über 100 Jahren wieder ein Kloster geworden.
Quellen:
Bernhard Bleske, P. Thomas Klosterkamp OMI : „Damit Gott uns die Tür öffnet“- Die Geschichte des St. Nikolausklosters bei Schloss Dyck im Kreis Neuss.
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26. Januar
Pater Bastiampillai Anthonipillai „Thomas” OMI (1886-1964)
Bastiampillai Anthonipillai, so der Geburtsname von Pater Thomas, wurde am 7. März 1886 in Padiyanthalvu, in der Nähe von Jaffna (Sri Lanka) geboren. Seine sehr schwache Gesundheit, die von ständigen Arztbesuchen und der dauerhaften Einnahme von Medikamenten geprägt war, ließen ihn vorerst den Gedanken der Priesterberufung aufgeben.
Auf dem St. Patrick’s College in Jaffna begann er das Studium und beendete es 1903 mit summa cum laude. In Colombo begann er sein Noviziat an. Seine ersten Gelübde legte er 1909 ab. Die Studenten bezeichneten ihn immer wieder als „den Philosoph“. Sein Professor, Pater Louis Coquil OMI, gab ihm den Beinamen Thomas und spielte damit auf den Hl. Thomas von Aquin an. Dieser Spitzname begleitete Bastiampillai Anthonipillai sein weiteres Leben.
Kurz vor seiner geplanten Weihe verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch. Er bekam die Sterbesakramente und erwartete den Tod. Jedoch verbesserte sich sein Zustand in den folgenden Wochen wieder. So konnte er am 6. Januar 1912 zum Priester geweiht werden.
Obwohl ihm die Ärzte geraten hatten, ein ruhiges Leben zu führen, bekam er nach seiner Priesterweihe die Aufgabe, den Dialog mit den Hindus zu verstärken. Eine Aufgabe, die viel Kraft und Ausdauer benötigte.
1924 veröffentlichte Papst Pius XI., der Papst der Missionen, die Enzyklika Rerum Ecclesiae. In ihr regt er an, kontemplative Gemeinschaften in Missionsländern zu gründen. Pater Thomas baute 1928 zusammen mit dem dortigen Bischof die monastische Gemeinschaft der „Rosarian“ auf, deren strenger weiblicher Zweig 1948 entstand. Man orientierte sich dabei an dem Trappisten- und Benediktinerorden. Er selbst blieb jedoch weiterhin in der Ordensgemeinschaft der Oblaten.
Trotz seiner schlechten Gesundheit war er im Hinblick auf die strikte Beachtung der Regel ein Vorbild für den neuen Orden. Er schlief nur zwei bis drei Stunden in der Nacht und fastete konsequent. Vor allem weil er auch Männer aus niedrigen Kasten anerkannte, nannte man ihn den „verrückten Mönch von Tholagatty“.
Bis zuletzt musste er aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit immer wieder ins Krankenhaus. In Gemeinschaft seiner Mitbrüder verbrachte er die letzten Tage seines Lebens im Haus des Bischofs, bevor er am 26. Januar 1964 im Alter von 78 Jahren verstarb.
Pater General sagte zu dem Tod von Pater Thomas: „Wenn ihr einen wirklichen Heiligen sehen wollt, solltet ihr nach Tholagatty gehen.“
Quellen:
A Rosarian, Oblate Heritage 3, Bastiampillai Anthonipillai Thomas O.M.I., Rom 1992.