9. Januar
P. DDr. Stephan Dillmann OMI (1881-1950)
Am 13. Dezember 1881 wurde Stephan Dillmann als drittes von acht Kindern der Bauernfamilie Schardt-Dillmann in Thalheim/Westerwald geboren. Seine Eltern gaben ihm den Namen Stephan, nach dem Patron der kleinen Dorfkirche, dem Hl. Stephanus.
Schon bald besuchte Dillmann die Missionsschule der Oblaten St. Karl in Valkenburg/Holland. Nach dem Schulabschluss begann er am 15. August 1900 sein Noviziat und erhielt nach seinen ersten Gelübden, genau ein Jahr später, seine Obödienz nach Rom, um dort zu studieren. 1904 erwarb er sich an der Gregoriana den Doktorgrad in Philosophie. Am 1. April 1906 wurde er in der Lateranbasilika zum Priester geweiht und schloss seine Studien zwei Jahre später mit dem Doktortitel in Theologie ab.
Die Ordensleitung schickte ihn als Dozent an die ordenseigene Hochschule in Hünfeld. Nebenbei half Pater Dillmann in der Seelsorge in der Diasporapfarrei in Bebra. 1904 nahm P. Dillmann als Krankenpfleger am Ersten Weltkrieg teil, musste aufgrund von Krankheit jedoch bald zurückkehren und wurde nach Brüssel und später nach Essen-Borbeck versetzt. 1920 wurde er Superior des Hauses und war zuständig für die Volksmission. Nach kurzem Aufenthalt in Gelsenkirchen wurde P. Dillmann Superior in Saarbrücken und 1933 Superior in Breslau. Schließlich wurde er 1938 Hausoberer des Bonifatiusklosters und zugleich erster Provinzialsassistent. Im Februar 1941 wurde die Kommunität von den Nationalsozialisten vertrieben und musste nach Maria Engelport ausweichen. Trotz Verbotes schickte P. Dillmann viele Briefe an Mitbrüder an der Front und manch einer verdankte ihm so die Bewahrung der Ordensberufung.
Nach Kriegsende konnten die Oblaten schließlich am 9. Mai 1945 wieder nach Hünfeld zurückkehren. Jedoch war P. Dillmann gezeichnet von der vielen Arbeit, der Verbannung und einer verschleppten Lungenentzündung und bat daher 1948 um die Befreiung von seinem Amt. Er übernahm zunächst noch eine Seelsorgestelle im St. Josefshaus der Armen Dienstmägde Christi in Dernbach/Westerwald und wurde schließlich auf eigenen Wunsch nach Essen-Borbeck versetzt. Am 1. Januar 1950 feierte er dort zum letzten Mal die Heilige Messe. Er verstarb am Nachmittag des 9. Januar 1950 im Kreise seiner Mitbrüder.
Quellen:
Nachruf im Nekrologium der deutschen Oblaten