18. Februar

Oblaten gehen ins Basutoland (1862)

Nachdem die Mission unter den Zulus gescheitert war, wollten die Oblaten es bei den Basutos versuchen. Ausrüstet mit der Genehmigung des Königs Moschesch vom 18. Februar 1862 schlugen Bischof Jean François Allard OMI, P. Joseph Gérard OMI und Br. François Bernard OMI am 11. Oktober 1862 ihr Zelt in dem Basutoland auf.
Die erste katholische Mission wurde in Tlouthe-Tal unter den Namen „Dorf der Mutter Jesu“, der 1877 in „Roma“ geändert wurde, eingeweiht. Am 1. November 1863 wurde sie offiziell eröffnet, anlässlich der feierlichen Eröffnung der ersten Kirche, an der König Moschesch persönlich anwesend war, zusammen mit anderen Häuptlingen und einer großen Anzahl Basutus.
Der Missionsaktivität begann mit Religionsunterricht in der Kirche, Besuchen der umliegenden Dörfer, Eröffnung einer Schule, Übersetzung des Katechismus in Sesotho. Die Schwestern der Heiligen Familie von Bordeaux kamen 1865 an und Übernahmen die Schulen und andere Werke der Caritas. Erste Station wurde 1866 in Korokoro und die zweite 1868 in St. Michael eröffnet. Die zweite Mission wurde 1876 vom P. Joseph Gérard in St. Monica, 100 km nördlich von Roma gegründet.
Die Mission nahm ihre erste Katechumenen am 25. Dezember 1864 auf und taufte die ersten am 8. Oktober 1865. 1873 tauften die Missionaren 300 Basutu und schlossen 25 katholische Ehen. 1887, nach 25-jährigem Bestehen, zählte die Basutomission erst vier Stationen. Bischof Anton Gaughren OMI weihte die Mission dem göttlichen Herzen Jesu und das war der Anfang des Wunders. Die Durchschnittliche Zahl von Taufen stieg auf jährlich 350.
Das Basutoland hing vom Apostolischen Vikariat im Oranjefreistaat ab. 1894 wurde es zur Apostolischen Präfektur und noch im selben Jahr zum Apostolischen Vikariat erhoben. 1898 zählten die 6 Missionen und Stationen 5233 Katholiken und 333 Katechumenen, die von 20 Oblaten (11 Patres und 9 Brüder) und 32 Schwestern der Heiligen Familie von Bordeaux (davon bereit 8 Einheimischen) betreut.
Am 11. Januar 1951 wurde bei der Errichtung der südafrikanischen Hierarchie das Basutoland selbständiges Bistum mit dem Bischofssitz in Maseru. Nur zwei Jahre später wurde die Diözese geteilt und der hl. Vater ernannte den eingeborenen Oblatenpater Emmanuel Mabathoana zum ersten Bischof von Leribe. Er ist der erste schwarze Bischof Südafrikas und der Urenkel des Königs Moschesch.


Quellen:
Leonhard Henkel OMI, Das Wunder Südafrikas: in Monatsblätter der Oblaten, 1953 S. 35.
Donat Levasseur OMI, A history of the Oblates of Mary Immaculate, S. 281-284.
Donat Levasseur OMI, History of the Oblate Congregation, S. 138.