15. Februar

P. Norbert Hötzel OMI (1923 - 1999)

Norbert Alois Josef Hötzel wurde am 22. Oktober 1923 in Beckern, Kreis Neumarkt (Schlesien) geboren. Seine Eltern Cletus Hötzel, Lehrer und Kantor, und dessen zweite Ehefrau Magdalena Hentschel zogen fünf Kinder groß. Er besuchte von Ostern 1930 bis 1934 die katholische Grundschule in Beckern. Dann wechselte er auf die Missionsschule der Oblaten im schlesischen Striegau. Da Striegau die Schüler nur bis zur Mittleren Reife führte, wechselte er Ostern 1939 noch einmal, und zwar auf das Gymnasium in Borken, Westfalen, wo er am 31. März 1942 sein Abitur ablegte.
Sein weiterer Weg wurde durch den Militärdienst unterbrochen, dem sich noch einige Monate Kriegsgefangenschaft bis zum November 1945 anschlossen. Norbert Hötzel hatte an seinem Entschluß, Oblate und Priester zu werden, während der Kriegsjahre treu festgehalten. Er begann sein Noviziatsjahr, das er in Burlo und Maria Engelport verbrachte, am 7. Dezember 1945. Am 8. Dezember 1946 legte er seine ersten Gelübde ab. Vom Wintersemester 1946 bis zum Sommersemester 1952 studierte er an der Hochschule der Oblaten in Hünfeld, wo er am 8. Dezember 1949 seine Ewigen Gelübde ablegte und am 8. Juli 1951 durch Bischof Johannes Dietz zum Priester geweiht wurde.
Nachdem er das Studium in Hünfeld beendet hatte, schickten ihn seine Oberen zum Weiterstudium der Missionswissenschaften und der Dogmatik nach Münster, Paris und Löwen. Diese Studien schloß er im Februar 1961 mit dem theologischen Doktorat (summa cum laude) ab.
Ab 1961 lehrte er die Fächer Dogmatik und Missionswissenschaften an der Hünfelder Hochschule und dozierte auch im Fach Liturgie. Als die Ordenshochschule mit der Phil. Theol. Hochschule in Fulda zusammengelegt wurde, war er dort ordentlicher Professor für Dogmatik. Von 1970 bis 1972 war er Superior des Bonifatiusklosters und leitete dessen Umbau in ein Tagungs- und Exerzitienhaus.
Am 11. Oktober 1972 wurde Pater Hötzel zum Provinzial der deutschen Ordensprovinz ernannt. In seiner Amtszeit hat er das Internat in Schiefbahn geschlossen, das Konvikt in Borken und das Haus in Offenbach verkauft, sowie die Niederlassung in Freiburg aufgegeben. Das Amt des Provinzials versah er mit äußerster Umsicht bis zum 3. Oktober 1978. Als Provinzial und später als Delegierter hat er die deutschen Oblaten insgesamt fünfmal auf dem Generalkapitel in Rom vertreten. Von 1979 bis 1982 stand er mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen dem katholischen Missionswerk Missio in Aachen in der „Hauptabteilung für missionarische Bewußtseinsbildung“ zur Verfügung. Ab 1982 war er für die Diözese Mainz als Missionsreferent tätig. 1985 wurde er Oberer des Oblatenklosters in Mainz, ab 1988 übernahm er das Superiorat für das Exerzitienhaus in Essen-Heidhausen, bis zu dessen Aufhebung und Verkauf 1994. Er wurde dann sogleich zum Superior des Bonifatiusklosters ernannt. Pater Norbert Hötzel verstarb am 15. Februar 1999 plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren. Er wurde am 23. Februar auf dem Hünfelder Klosterfriedhof beigesetzt.


Quellen:
Sterbebild P. Norbert Hötzel
Nachruf P. Norbert Hötzel, in: Weinberg 100 (1999) Mai 12.
Th. Kroiß, Das Ausbreiten und Wirken der Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria in Deutschland 1895 – 1995 (Burg Lantershofen 1995) 151.