1. Dezember

P. Ignatz Watterott OMI (1869–1922)

Pater Ignatz Watterott wurde am 3. August 1869 in Neustadt geboren. Er gehörte zu den ersten deutschen Studenten, die 1883 das Studienkolleg der Oblaten in Maastricht besuchten und 1885 unter Pater Leo Legrand, dem Vater der deutschen Ordensprovinz, nach St. Karl übersiedelten.
Am 15. Juli 1889 begann er sein Noviziat in St. Gerlach. Am 16. Juli 1890 legte er seine ersten Gelübde ab. Er wirkte als Lehrer in St. Karl wo er am 19. Mai 1894 die Priesterweihe empfing.
Am 5. Mai 1895 wurde dann die deutsche Ordensprovinz in Hünfeld gegründet. Provinzial der deutschen Oblaten war zu dieser Gründungszeit P. Simon Scharsch.
Als geschätzter und beliebter Lehrer wirkte P. Watterott bis Januar 1899 in St. Karl. Dann erhielt er seine Obedienz auf den Posten des Novizenmeisters in St. Gerlach. Nach einer kurzen Zeit in dieser Tätigkeit wurde er aber schon im Juli 1899 wieder nach St. Karl zurückgeholt. Ihm wurde die Leitung des Studienhauses anvertraut. Unter seiner Amtstätigkeit bewegte sich viel in St. Karl. Es wurde eine neue Kirche gebaut und das Studienhaus machte weitere Fortschritte nach innen und außen.
Als im September 1904 P. Prov. Simon Scharsch zum Generalassistenten gewählt wurde, war klar, dass P. Watterott Provinzial der Deutschen Provinz werden sollte. Es gelang ihm schnell, die Grenzen der Provinz weiter auszubauen und sie nach innen hin zu festigen. Nach sechsjähriger Tätigkeit als Provinzial konnte man drei neue Niederlassungen nennen: das Volksmissionshaus
St. Nikolaus, das Studienhaus und Juniorat in Straßburg und das Haus in Brüssel.
1910 wurde er von P. Max Kassiepe als Provinzial abgelöst und wurde Oberer des
St. Nikolausklosters bei Neuss und 1913 Rektor dieser Niederlassung.
1914 begann der 1. Weltkrieg und P. Watterott bekam das Eiserne Kreuz als Anerkennung für seinen Dienst als Feldgeistlicher. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs übernahm P. Watterott im September 1919 die Leitung des St. Bonifatiusklosters in Hünfeld.
Außer all diesen Tätigkeiten machte sich P. Watterott auch als Volksmissionar, Exerzitienmeister und Schriftsteller einen Namen.
Am 1. Dezember 1922 verstarb Pater Watterott im Beisein des P. Provinzial Leonhard Leyendecker an den Folgen eines Darmverschlusses.


Quellen:
Thomas Kroiß OMI: Das Ausbreiten und Wirken der Oblaten M.I. in Deutschland, 1895-1995.
Monatsblätter der Oblaten, Januar 1923.