23. August
P. Louis Toussaint Dassy (1808-1888)
Louis Toussaint Dassy wurde am 1. November 1808 in Marseille geboren. Er trat am 12. Oktober 1828 in das von Oblaten geleitete Priesterseminar ein. Bald entschloss er sich, selbst Oblate zu wer-den. Am 7. Juni 1830 war seine Oblation in Marseille. Von September 1830 bis ins Jahr 1832 stu-dierte Fr. Dassy in Billens (Schweiz) und wurde am 17. Dezember 1831 in Fribourg von Bischof Yenni zum Priester geweiht.
Zunächst predigte P. Dassy Missionen in der Schweiz. Anschließend wurde er in das neu gegründete Haus N. D. de l´Osier versetzt und war dort Volksmissionar und Pilgerseelsorger. Da er sich als Oberer bewährt hatte, ernannte ihn der Stifter 1846 zum Superior des Hauses N. D. de Bon Secours. Neben Pilgerseelsorge und Volksmission, war P. Dassy als Architekt tätig.
Im Jahre 1847 wurde P. Dassy Oberer des neu eröffneten Noviziats in Nancy. Zunächst kümmerte er sich um den Aufbau des Hauses. Später als das Noviziat wegen der Revolution verweist war, wurde seine Hauptaufgabe das Predigen. Gegen Ende des Jahres 1851 begann P. Dassy mit einigen Mitbrüdern in Talence zu predigen. Später betreuten die Oblaten dort die Pfarrei und den Wall-fahrtsort N. D. des Sept Douleurs. Aufgrund von Klagen der Mitbrüder und des Erzbischofs – er hatte hohe und harte Ansprüche – wurde er nach Marseille versetzt. Wegen erneuten Spannungen mit der Kommunität in Calvaire, bat P. Dassy den Stifter, ihn vom Amt des Oberen zu entbinden. Diesem Wunsch kam Eugen de Mazenod nach. Im Jahre 1857 gründete P. Dassy, mit der Zustim-mung des Stifters, ein Blindenwerk für Jugendliche. Es folgte die Gründung einer neuen Kongrega-tion, die sich der Fürsorge Blinder annahm.
Nach dem Tod des Stifters wurden die Oblaten, auf Betreiben des neuen Bischofs Msgr. Cruice, immer mehr aus der Diözese Marseille hinausgedrängt. Allein P. Dassy hatte gute Beziehungen zum neuen Bischof. So war er von 1861 bis 1864 Oberer von N.D. de la Garde und bereitete die Feierlichkeiten zur Weihe der neuen Kirche 1864 vor.
Später vernachlässigte P. Dassy immer mehr das Kommunitätsleben. Er war ständig auf Reisen, kaufte Grundstücke und machte Schulden ohne Absprache mit den Oberen. P. Fabre forderte ihn deshalb auf die Kongregation zu verlassen. Der Versuch einer Einigung scheiterte. Daraufhin Verließ P. Dassy die Kongregation zum 30. Oktober 1865, um sich seinen Gründungen zu widmen. Trotzdem blieb er in Verbindung mit den Oblaten. Im August 1888 zog sich Louis Dassy nach Cauterets (Haute- Pyrénées) zurück. Dort starb er plötzlich am 23. August 1888. Er wurde in der Kapelle des Blindenwerks beigesetzt.
Quellen:
Dictionnaire Historique des Missionaires Oblats de Marie Immaculée, Band 1, Rom 2004, S. 215-221.