18. August
Der Sprung nach Österreich (1934)
Zur Gründung der ersten Niederlassung in Österreich führte ein langer Weg. Nachdem die deutsche Provinz die Häuser in Warnsdorf in Böhmen und Frischau in Mähren gegründet hat (damals Österreichs-ungarn) wurden ihr weitere Projekte in Wien und Umgebung angeboten. Schon 1913 war die Übernahme der Heilig-Geist-Kirche in Ottakring angeboten worden. Dort solle eine neue Pfarrgemeinde mit 30.000 Katholiken errichtet werden. Für die Seelsorge brauchte man wenigstens fünf Priester, von denen zwei eine slawische Sprache beherrschen mussten. Dieses Angebot wurde damals abgelehnt. Die beiden bereits bestehenden Niederlassungen in der Donaumonarchie mussten sich erst konsolidieren, bevor an weitere Gründungen zu denken war.
In den zwanziger Jahren kamen mehrere weitere Angebote. Es handelte sich um Häuser für Volksmissionare in Unterwaltersdof (1920), in der Umgebung der Wiener-Neustadt oder in Pottendorf (1921), um die neu entstehende riesige Pfarrgemeinde im Industriegebiet von Blaumau und Wöllersdorf (1922), die Pfarrgemeinde in Wien-Favoriten (1922) und bei der Klemens-Maria-Hofbauerkirche (1924). Aber die deutsche Provinz hatte damals wegen der Inflation finanziell schwer zu kämpfen. Auserdem litt sie unter druckenden Personalmangel – viele ihrer Mitglieder sind im Krieg gefallen. Die Übernahme der neuen Pfarrgemeinde Gramatneusiedl, die sollte auch als Standort für die Volksmissionare dienen, wurde schon der neu gegründeten tschechoslowakischen Provinz angeboten (1931).
Während die deutsche Provinz versucht hatte, aus der Ferne und voraussetzungslos den Sprung nach Österreich zu schaffen, ergaben sich für die neue tschechoslowakische Provinz ganz von selbst natürliche Anknüpfungspunkte. Ihre Patres kamen schon viele Jahre lang zu gelegentlichen Seelsorgerarbeit nach Östereich – zum Beispiel ab 1925 besuchte P. Wilhelm Schäfer, der spätere Rektor in Wien, auf seinen alljährlichen Reisen mit Lichtbildermissionsvorträgen auch Wien. Diese Touren verschafften ihm und anderen Oblaten viele andere Seelsorgeeinsätze mit Predigten und Exerzitien in Wien.
Trotzdem waren die Verhandlungen über die Errichtung von Niederlassung in Wien nicht einfach. P. Kröll bemerkte zum Verlauf der Gespräche in Wien: „Charakteristisch war die Langsamkeit und Verschwommenheit der Verhandlungen. Darum mussten die Oblaten nicht wenige Male ihre Ungeduld bezähmen, um bei oftmaligem Misserfolg immer die liebenswürdigen Form zu wahren.“
Schließlich konnte am 21. Juni 1934 der Übernahmevertrag von Seelsorge an der kleinen Notkapelle im Haus Heiligenstraße 101 abgeschlossen werden. Am 18. August 1934 konnte der Rektor P. Wilhelm Schäfer einziehen.
Quellen:
Eckelbauer, Günther: Von der tschechoslowakischen zur österreichischen Ordensprovinz der Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (1911-1947), unpublizierte Diplomarbeit an der Kath.-Theol. Hochschule Linz: Linz 1990.
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18. August
Vortrag des hl. Alberto Chruchada über Eugen von Mazenod (1951)
Der hl. Alberto Hurtado Chruchada wurde am 22.01.1901 in der Nähe von Valparaiso in Chile geboren. Er besuchte das Jesuitenkolleg in Santiago und begann das Jurastudium. 1923 trat er in die Gesellschaft Jesu ein, studierte Philosophie und Theologie, und wurde 1933 zum Priester geweiht. 1935 erwarb den Doktorgrad in Pädagogik und Psychologie.
1936 wurde er nach Chile zurückgesandt, um dort als Theologie- und Pädagogik-Professor zu arbeiten. Sein priesterliches Wirken beinhaltete vor allem die geistliche Begleitung von Gläubigen und Seminaristen.
Es ist belegt, dass er mehrere Male die Oblaten besuchte, die 1949 mit 10 Missionaren aus der kanadischen Provinz in Chile tätig waren, und sich vor allem um die Arbeiter in den Salpeter-Minen rund um die Antacama-Wüste in Chile kümmerten. So hielt er den Oblaten auch die ersten Jahresexerzitien in Chile.
Am 18. August 1951 schrieb er einen Artikel in der Zeitschrift „L`Apostolat“, der kurz über den Stifter und die Entstehung der Kongregation berichtete, vor allem aber das Wirken der Oblaten in Chile schilderte. Sein Bericht gibt einen Eindruck von den schwierigen Bedingungen, unter denen die Oblaten arbeiteten. Jedoch scheint für den Heiligen gerade das die besondere Stärke der Oblaten zu sein, schreibt er doch: „Die Oblatenpatres sind geschaffen für die schwierigen Unternehmungen, nicht für die leichten“.
Für ihn bestand zwischen ihrem Eifer und dem des Stifters kein Unterschied.
Quellen:
Vie Oblate Life 3/2005: Un saint chez les oblats du Chili.