12. August
Oblaten in Sri Lanka/Ceylon (seit 1847)
Sri Lanka wurde zur Zeit unseres Gründers Ceylon genant (bis zum Jahr 1972). Heute ist der amtliche Name Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka. Es ist ein Inselstaat im Indischen Ozean, 31 km vor der Südspitze des indischen Subkontinents. Die Insel wird auch Perle des Indischen Ozeans genannt und hat jetzt ungefähr 20 Millionen Einwohner. Heute sind 7,5 Prozent der gesamten Bevölkerung Katholiken.
Die ersten Oblatenmissionare wurden schon durch den Hl. Eugen von Mazenod nach Ceylon geschickt. Er war ganz begeistert von der Möglichkeit in Ceylon eine Missionstätigkeit anzufangen. Nach dem Gespräch mit dem Bischof Orazio Bettachini, der Missionare für Ceylon suchte, schrieb der hl. Eugen am 12. August 1847 in dem Brief an den P. Vincent:
„Eine grosartige Mission öffnet sich uns hier. Der Koadjutor (Bischof Bettachini) des Apostolischen Vikariats der Insel Ceylon war gerade zwei Tage bei mir. Unser Gespräch dauerte bis elf Uhr in der Nacht. Welches Missionsfeld öffnet sich vor uns! Eineinhalb Millionen von Heiden zu bekehren in dem schönsten Land der Welt, eineinhalb Millionen von Christen zu unterweisen?“
In seinem Brief schrieb er weiter, dass er schon mit großer Dankbarkeit die Einladung angenommen hat. Die Entscheidung des Stifters war also ganz schnell und spontan. Er schreibt: „Wie könnten wir so vielen wichtigen Gründen widerstehen.“
Der hl. Eugen war der Mann der Tat. Nicht nur die Entscheidung, sondern auch die Verwirklichung des Vorhabens folgte sehr schnell. Überraschend ist (der Sueskanal existierte damals noch nicht, und man musste ganz Afrika umschiffen), dass noch im selben Jahr die ersten Oblatenmissionare nach Ceylon gekommen sind.
Vierzehn Jahre später, als der Gründer in Jahre 1861 starb, waren in Ceylon schon 24 Oblatenmissionare tätig.
Quellen:
Kluj, Wojciech: Polish Oblates on Mission in Asia, in Vie Oblate Life 67 (2008) S. 210-225.
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VI. Generalkapitel in Marseille (1837)
Vom 4. bis 12. August 1837 trafen sich die Mitglieder der Kongregation zum VI. Generalkapitel im Priesterseminar Marseilles. Insgesamt nahmen daran 15 Kapitulanten teil. In der Reflexion des Stifters über das Erreichte der vergangenen Jahre berichtete er von vier neu gegründeten Häusern. Ebenso wies er auf das Haus in Billens hin, das aufgegeben werden musste. Große Sorgen bereitete ihm die geringe Zahl der Mitglieder seiner Gemeinschaft, die im Gegensatz zu der ständig zunehmenden missionarischen Arbeit stand.
Während des Generalkapitels beschloss man, das Andenken aller verstorbenen Oblaten durch ein Nekrologium, das eine Kurzbiografie und das Tugendstreben des Verstorbenen enthalten soll, als Beispiel gelebter Oblatenberufung für die nächsten Generationen zu erhalten. Weiterhin wurde ein neuer Paragraph über die Leitung der Priesterseminare in die Regel eingefügt. Neben der Neustrukturierung der liturgischen Ordnung der Oblaten-Eigenfeiern wurde auch ein Zeremoniale der Oblaten herausgegeben.
Eine neue Kommission wurde beauftragt, die Pastoralausbildung innerhalb der Gemeinschaft zu überdenken und eine neue Ordnung zu entwerfen. So sollten in Zukunft die jungen Patres bis zum zehnten Jahr nach der Weihe in ihrer Pastoralarbeit durch Fortbildung unterstützt werden.
Auf einstimmigen Beschluss des Kapitels zur Schaffung einer einheitlichen Beichtpraxis empfahl Eugen von Mazenod, die Lehre des hl. Alfons von Liguori zugrunde zu legen und daran die Entscheidung über das Thema auszurichten. Desweiteren wurde im Kapitel der Wunsch geäußert, ein eigenes Skapulier von der Unbefleckten Empfängnis zu haben. Dieses sollte jeder Oblate bei seiner ewigen Profess zusammen mit dem Kreuz, dem Zeichen seiner Sendung, überreicht bekommen.
Viele Diskussionen gab es um die Ernennung Eugen von Mazenods zum Bischof von Marseille, die im Frühjahr des gleichen Jahres geschah. Einige Mitglieder der Kongregation hatten Befürchtungen, er werde aufgrund der zwei Ämter nicht mehr ausreichend Kraft für die Aufgabe des Ordensoberen finden. So gab der Stifter in der letzten Sitzung des Generalkapitels eine Erklärung über seine Ernennung ab und berichtete über die Umstände dieser Entscheidung. Er stellte dabei fest, dass bei diesem Mitwirken der Hand Gottes –so sah er seine Bischofsernennung- keine Nachteile für seine Stellung als Generaloberer entstünden.
Quellen:
Philip Scharsch OMI, Geschichte der Kongregation OMI, Bd. 1, S. 99 und 111f.
Eugen von Mazenod, Briefe an Oblaten in Frankreich, Bd. 12, Nr. 132.